Montag, 24. Dezember 2012

Weihnachtspredigt von P. Kuruvila

Vor einigen Jahren habe ich eine sehr seltsame Weihnachtskarte bekommen. Sie war nichts besonderes, aber sie erregte - unter allen Karten die ich erhielt - meine Aufmerksamkeit. An der Vorderseite nur ein einziger Satz "Happy Christmas?", - Frohe Weihnachten - aber mit einem Fragezeichen am Ende. Mit Neugier öffnete ich das Billett um zu sehen, was im Inneren stand. Der gleiche Satz mit größeren Buchstaben und dem selben Fragezeichen "Happy Christmas?". Ich war total verwundert. Warum so eine Begrüßung, noch dazu zu Weihnachten, dem Fest der Freude und des Glücks. Absender war eine meiner Kusinen, eine Ordensschwester, die in Nordindien tätig ist. Dann fiel mir ein, wieso dieses Bilett an mich gerichtet war: Vor einiger Zeit, gab es noch viele Angriffe auf Christen in ihrer Umgebung. Mehrere Häuser, Kirchen, Schulen wurden zerstört oder verbrannt. Menschen wurden angegriffen, einige getötet, oder waren gezwungen aus Angst vor den Angreifern in den nahe gelegenen Wald zu flüchten um sich dort tagelang zu verstecken. Wahrscheinlich wollte mich meine Kusine fragen, - angesichts dieser Situation - ob wir eine "frohe Weihnacht" feiern könnten, bzw. das Recht dazu hätten?
In Anbetracht unserer heutigen Welt müssen wir uns wirklich fragen: „Können wir tatsächlich reinen Gewissen ein frohes Weihnachtsfest feiern? Weltweit werden immer wieder Mitgeschwister getötet auch im Namen der Religion. Gegenseitiges Kämpfen um Macht und Autorität; Sterben an Hunger und Krankheit; von Armut betroffene Kinder, sozial diskriminierte Frauen und Kinder; die Leute am Rande der Gesellschaft und so weiter .... Das Riesenelend der betroffenen Menschen in Syrien, Palästina, Nordafrika,... auch die Tötung der unschuldigen Kinder und Lehrer in Amerika. - Können wir da ein frohes Weihnachtsfest feiern?
Ja, auch in unserer eigenen Gesellschaft, in unserer kleinen Gemeinde - leben wir glücklich und in Frieden? Wie ist unsere familiäre Situation? Erfahren unsere Kinder Friede und Freude zu Hause? Wie ist die Beziehung zwischen den Eltern? Gibt es eine gemütliche Atmosphäre, die Glück und Frieden fördert? Wie ist unser Verhältnis zueinander in der Nachbarschaft, in der Pfarrgemeinde? Können wir wirklich reinen Herzens frohe Weihnachten feiern?
Vor 2000 Jahren kam Gott in diese Welt, wurde ein Mensch wie du und ich. Er wollte mit uns unseren Schmerz, Trauer, Krankheit, Armut, Tod teilen, alles was uns hindert echte Freude und Glück zu erleben. Er wollte uns eine Welt zeigen, in der die Menschen unendlichen Frieden und Glückseligkeit spüren. Um das zu ermöglichen, litt Er wie einer von uns und ist für uns gestorben. Seine Geburt, sein Geburtstag wird heute gefeiert. Ist das nicht ein Grund der Freude für uns? Ist das nicht die beste Gelegenheit zu feiern? Gott als Mensch geboren, will alles mit uns teilen und uns zu seinem Vater führen, wo wir mit Ihm vereint sind und einmal sein werden! Er möchte euch und mir die gleiche Freude schenken, die Er vor 2000 Jahren der ganzen Welt geschenkt hat. Ist das nicht eine frohe und gute Nachricht für jeden von uns?
Liebe Schwestern und Brüder, wir haben alle das Recht, ein frohes Weihnachtsfest zu erleben! Gott – Immanuel – inmitten all unseres Leidens, unserer Trauer und Sorgen: Er tröstet uns, gibt Freude und Frieden; nämlich Seinen Frieden, den die Welt nicht geben kann. Jedes Weihnachten, sind wir eingeladen, an dieser Freude Gottes teilzunehmen um von Ihm erfüllt zu sein. Möge die Feier Seiner Geburt zu einer immer tieferen Erfahrung Gottes in unseren Herzen führen!
Unsere Weihnachtsfeier gibt uns auch einen Auftrag: Die Freude, die wir erlebten unseren lieben Brüdern und Schwestern weiterzuschenken; - speziell denen, die am Rande der Gesellschaft stehen: Den Einsamen, den Kranken, Alten, Behinderten, Diskriminierten, Sterbenden. Können wir sie heute erreichen? Dürfen sie auch die gleiche Freude erleben wie wir? Füllen wir diese Welt mit dem Frieden und der Freude Jesu, bringen wir Weihnachten zu ihnen und Jesus in ihr Leben.
Es ist uns nicht möglich bei ihnen die Sterne des Himmels zu erhellen, aber wir können wie Glühwürmchen, die Dunkelheit der Nacht erhellen. Meine lieben Brüder und Schwestern, ich bitte euch innig, trägt meine Weihnachtswünsche in eure Familien, zu allen Menschen unserer Gemeinde und lasst sie auf diese Weise den Frieden, die Hoffnung und Freude Jesu spüren. - Ich danke euch!

Pfarre Rannersdorf - Kledering : Maria Herz

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