Jedes Jahr, Mitte Oktober, beginnen wir mit der Erstkommunion-Vorbereitung der Kinder der zweiten Volksschulklasse.
Vor etwas mehr als 100 Jahren hat der damalige Papst Pius X. die Kinderkommunion angeregt. Grund dazu war, dass er selbst als Kind den Wunsch hatte, die heilige Kommunion zu empfangen und später als Papst sagte: Wenn ein Kind den Unterschied vom täglichen Brot und dem Brot des Letzten Abendmahls erkennt, warum sollte es den "Leib des Herrn" nicht empfangen dürfen?
Das bedeutet also, dass wir Erwachsenen diesen Wunsch im Kind wecken müssen. Wie soll uns das aber gelingen, wenn
a) viele Kinder (der zweiten Schulklasse!) nicht einmal das Kreuzzeichen können, und
b) von einer Sonntagsmesse keine Ahnung haben, und
c) von den Eltern keine Anregung zu einem christlichen Leben mit Beten und Gutzueinander-Sein bekommen?
Ich werde als Pfarrer mir nicht den Vorwurf machen lassen: Der Pfarrer hat mich als Kind nicht zur Erstkommunion zugelassen!
Ich werde also die Anmeldung für jedes Kind annehmen und ernstnehmen.
Wenn die Hinführung zur Erstkommunion aber einen Sinn haben soll, müssen Eltern und Geschwister (und Taufpaten) dem Kind dabei helfen!
Freundlichen Gruß!
Ihr Pfarrer Ernst Blömeke
mariaherz - 1. Okt, 00:00
Dazu bringen wir eine Rose, eine Kerze und ein Kreuz zum großen Herzen und deuten sie als Freundschaft, des Vertrauens und der Erlösung.
Wir wollen jetzt eine Rose in Maria Herz stellen, Rosen sind ein Zeichen der Liebe. Sie sind wunderschön, sie duften - aber sie haben auch Dornen, die verletzen können. Die Freude darüber, wie Jesus so vielen Menschen geholfen hat und die Enttäuschung über seine Reaktion in Kafarnaum - dafür steht die Rose.
Maria hat mit ihrem Sohn gelitten, als er den Weg mit dem Kreuz hinauf nach Golgotha gegangen ist. Sie war beim Kreuz, als er starb und war eine der ersten, die erfahren hat: Jesus lebt! Wir bringen das Kreuz als Zeichen der Erlösung. Jesus ist uns den schweren Weg vorausgegangen. Wir dürfen vertrauen, dass der Tod nicht die letzte Station ist. Danach erwartet uns ein neues Leben bei Gott.
Maria hat mit den Aposteln erfahren: Auch wenn Jesus nicht mehr als Mensch bei uns ist, sind wir trotzdem nicht allein gelassen. Gott schickt als Hilfe seinen Heiligen Geist, der uns auch heute noch führt und begleitet. Dafür steht die Kerze: Mit ihrer Flamme macht sie die Dunkelheit hell, spendet Licht und Wärme und vermittelt so ein Gefühl der Geborgenheit.
Guter Gott, Maria hat ihr herz für dich und deinen Willen geöffnet und deinen Sohn durch sein Leben begleitet. Mit ihr bitten wir dich:
Für alle Mütter und Väter, die mit ihren Kindern gerade schwere Zeiten durchstehen. Gib ihnen ausreichend Liebe und Kraft und begleite sie mir deinem Segen.
Für die Menschen, die auf dieser Welt etwas zu sagen haben. Gib ihnen offene Augen und Herzen für die Nöte der Menschen, für die sie Verantwortung tragen und lass sie dementsprechend handeln.
Wir alle spüren, wie sehr wir deine Liebe und die Liebe unserer Mitmenschen brauchen. Schenke uns allen jemanden, der uns diese Liebe und Zuneigung spüren lässt.
Für unsere Verstorbenen: Nimm sie auf in dein Reich und lass sie bei dir in Frieden leben.
mariaherz - 15. Aug, 00:00
Im Johannes-Evangelium steht der Satz Christi an seinen spätabendlichen Besucher Nikodemus:"Wer nicht wiedergeboren wird aus Wasser und Geist, kann das Reich Gottes nicht sehen!" (Joh 3,5)
Als Jesus sich von seinen Aposteln vor der Himmelfahrt verabschiedete, gab er ihnen den Auftrag:"Geht und macht alle Völker zu Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!" (Matth28,19)
Die Aposteln haben diesen Auftrag Christi ausgeführt. Wer ihre Berichte über Jesus als Wahrheit annahm und danach leben wollte, wurde getauft. Natürlich waren das in erster Linie Erwachsene.
Doch dann kam das Problem: Ich will in der Ewigkeit bei Gott sein, mein Partner, meine Partnerin auch! Was machen wir mit unserem Kind. Es kann noch nicht sagen: Ich glaube, ich will in den Himmel kommen! - Wir wollen aber bei Gott zusammen sein!
So finden wir seit Beginn der Christenheit, dass Eltern und Paten die Verpflichtung auf sich nehmen: Für den noch nicht entwickelten Glauben des Kindes treten wir mit unserem Glauben und unserer Überzeugung ein und versuchen, unserem Kind vorzumachen, wie man als guter Mensch und Christ lebt!
Wir bekommen unsere Bestätigung, wenn der erwachsen gewordene Mensch später sagt: Ich bin meinen Eltern dankbar! Sie haben mein Leben auf die Ewigkeit ausgerichtet! Ich wäre dumm, wenn ich davon abgehen würde!
Freundlichen Gruß!
Ihr Pfarrer Ernst Blömeke
mariaherz - 1. Aug, 00:00
Es gibt Dinge, die man nirgendswo lernt, bis man eines Tages durch irgendeine Situation auf den richtigen Gedanken kommt.So hat es mich jahrelang gestört, dass bei Tauf-Feiern die ganze Verwandtschaft, der ganze Freundeskreis, alle Anwesenden die ganze Zeremonie als Unbeteiligte verfolgten.
(Welche Freude, wenn das Taufkind kräftig dazwischen - sang!
Manche schieben auch heute noch ihren Kaugummi von einer Backenseite auf die andere.)
Seit einiger Zeit bitte ich die Anwesenden, beim "Vater unser" und "Gegrüßet seist du, Maria" aufzustehen und mitzubeten, für das Baby und für sich selber!
Ja, und dann erlebe ich es: Beim manchem Angehörigenkreis wird deutlich und sicher mitgebetet, und bei mancher Teilnehmergruppe sind es nur drei oder vier, die diese Gebete noch zusammenbringen.
Bei Seelenmessen werden seit Jahren schon die Messtexte nur noch gebetet. Zu singen, wäre ein richtiges Trauerspiel. Dafür gibt es aufliegende Gebetszettel, die aber auch noch lange nicht von allen mitgelesen werden. Manche bringen es einfach nicht fertig, den Zettel in die Hand zunehmen. Und das ist etwas, wo ich als Seelsorger nachdenklich werde:
Was muss in unserem Leben eigentlich geschehen, dass ich als Christ wieder bete? Was muss mir der liebe Gott als Schicksal schicken, dass ich mich traue, mit anderen Christen zusammen zu beten?
Damit aber einem eventullen Mangel abgeholfen wird, lege ich jetzt anschließend in unserer Kirche, dort wo die "Gotteslobe" sind, Zettel mit dem "Vater unser" und "Gegrüßet seist du, Maria" hin!
Dann kann man sich helfen, wenn man einmal in die Verlegenheit kommt, selber diese Gebete zu beten oder mit anderen zusammen.
Wie immer: Freundlicher Gruß!
Ihr Pfarrer Ernst Blömeke
Wer ist Sr. Lucia?
Sie ist eine Niederösterreicherin aus Achau. Seit 40 Jahren wirkt sie als Kreuzschwester in Indien. Seit 29 Jahren leitet sie ein Waisenhaus in Hazaribagh (Koyal Kunj). Sie begleitet "ihre Kinder", bis sie selber eine menschenwürdige Existenz beginnen können. Sie besuchen Schulen und erlernen ihren Beruf. Weiters hilft Schwester Lucia (durch uns) vielen Kindern der Umgebung, daß sie Schulen besuchen können. Im Distrikt Patna sind 70% der Menschen Analphabeten
mariaherz - 1. Okt, 00:00
Ferienzeit, draußen brennt die Sonne, Juli! Noch ein paar Wochen, dann beginnt das neue Arbeitsjahr, auch für die Pfarre!
Unsere Pfarrangehörigen haben dieses Jahr zahlenmäßig wieder zugenommen. Unser Ort hat eben noch Baugrundreserven, was man von anderen Stadtteilen nicht mehr sagen kann.
In der Pfarre merken wir eigentlich nicht viel von diesem Wachstum. Unsere Kirche faßt immer noch spielend die Sonntagsmessbesucher. Es dauert halt eben seine Zeit, bis man an seinem neuen Wohnort Wurzeln geschlagen und den Weg zur Kirche gefunden hat. Dazu kommt, dass unsere „Kathedrale“ ja fast in einem Hinterhof liegt, und dass man die Glocken auf der anderer Seite des Wohnblocks schon kaum noch hört ...
Trotzdem, die Pfarre hat Geduld. Und das, obwohl viele Leute wohltuend überrascht sind, wenn sie zum ersten Mal in der Kirche und beim Gottesdienst waren (was übrigens auch für Kledering „vollinhaltlich“ gilt!).
Wenn im Herbst die Schneise der B301 Rannersdorf in zwei Abschnitte teilt, bin ich gespannt, welche Möglichkeiten die „Ober-Ortler“ bekommen, den Anschluss an den Unterort, und damit zur Kirche, nicht zu verlieren.
Das Tor unserer Kirche ist tagsüber offen! Auch wenn man uns voriges Jahr den Osterleuchter gestohlen hat:
Das Tor unserer Kirche ist tagsüber offen!
Man kann also den Versuch wagen, sie sich von innen anzuschauen und ein paar Minuten zu beten!
Ein schönes Volkslied kennt die Strophe: „Die Zeiten gehen vorüber, die Zeiten gehen vorbei! Wo früher stand ‚ne Kirche, steht heut ’ne Brauerei!“
Also, eine Brauerei haben wir in Schwechat ja schon,
Nutzen wir unsere Kirchen, und seien wir dankbar, daß wir sie haben!
Alles Gute weiterhin,
besonders den Neu-Zugezogenen
wünscht
Ihr Pfarrer Ernst Blömeke
Das neue Kreuz auf der Grabeskirche zu Jerusalem
Die Grabeskirche in Jerusalem Seit einigen Jahren leuchtet ein neues Kreuz am Himmel von Jerusalem. Tagsüber strahlt es im Sonnenglanz. Bei Nacht von innen heraus durch die mächtigen Bergkristalle in den Kreuzbalken. Es ist ein Wunder, dass die sechs christlichen Kirchen, die an der Grabeskirche beteiligt sind, ein gemeinsames Kreuz für die Kuppel gefunden haben:
In Form und Gestalt geht es vor die Zeit der großen Glaubensspaltung zwischen Ost und West 1054 zurück.
Und so strahlt auch die ökumenische Hoffnung hell auf am Himmel von Jerusalem.
mariaherz - 1. Aug, 00:00
Ich kann es nicht lassen, ...
... Ihnen doch noch ein paar Zeilen zu schreiben:
Die letzten Monate ist unsere 8 Uhr - Sonntagsmesse immer leerer geworden, in den Ferien fällt sie ja schon seit Jahren aus. Eine Erfahrung, die man in anderen Pfarren schon seit Jahren gemacht hat. Unser Pfarrgemeinderat hat überlegt, ob wir in Zukunft überhaupt ohne diese Messe auskommen können.
So werden wir ab 1. Juli 2001 in Rannersdorf nur eine Sonntagsmesse um 10:00 haben.
In Kledering wird ab 1. Juli 2001 die Sonntagsmesse um 08:45 beginnen.
Wie immer(!), haben wir auch hier versucht, es allen recht zu machen!
Freundlichen Gruß
Ihr Pfarrer Ernst Blömeke
Allen überall! - die Urlaub machen,
eine erholsame Ferienzeit und
eine gesunde Heimkehr!
mariaherz - 1. Jun, 00:00
Zunächst einmal: Für alle Geschenke und Glückwünsche zu meinem 70er ein herzliches "Danke schön" und "Vergelt's Gott!
Sowohl in Kledering wie in Rannersdorf hat man mich so hochleben lassen, dass ich fast fürchte, den darin ausgedrückten Empfindungen und Erwartungen kaum gerecht werden zu können.
Es hat ja auch gar nicht lange gedauert, dass ich gefragt wurde: "Herr Pfarrer, wie stellen Sie sich jetzt ihre weitere Zukunft vor?"
Weil ich mir diese Frage schon selber gestellt habe, war es nicht schwer, darauf zu antworten. Also, solange ich unseren Pfarrangehörigen kein Hindernis auf dem weg zum Himmel bin, möchte ich Seelsorger in Rannersdorf und Kledering bleiben.
Ein kluger Mensch soll einmal gesagt haben: "Alle Menschen müssen sterben, vielleicht auch ich!" Das gilt auch für mich, deswegen ist mein erstes Motto der Leitsatz der Pfadfinder "Allzeit bereit!"
Bis vor ca. dreißig Jahren wurde ein neuer Papst nach seiner Wahl mit der dreifachen Krone, der Tiara, gekrönt. Paul VI. hat diesen Brauch abgeschafft, weil er in dieser Zeit keine Aussage mehr hat.
Vor etwa 130 Jahren wurde in Rom Papst Leo XIII. gekrönt. Gemäß dem Ritus wurde er dabei dreimal durch den Petersdom getragen, damit alle ihn sehen konnten. An drei Stellen trat ein Kapuziner, also der Angehörige eines Bettelordens, vor den Papst, zündelt ein Büschel Hanf an, das auflodert und sogleich verlosch, und sagte: "Heiliger Vater, so vergeht die Herrlichkeit der Welt!"
Der Papst soll beim dritten Mal leise, aber vernehmlich gesagt haben: "Aber bis dahin wollen wir Spaß daran haben!"
Ich glaube, diese Verbindung von realistischer Bereitschaft und optimistischer Lebenseinstellung ist für einen Siebzigjährigen - und eigentlich für Menschen jeden Alters - annehmbar!
Freundlichen Gruß
Ihr Pfarrer Ernst Blömeke
mariaherz - 1. Apr, 00:00
So stand es auf einem Zettel, den ich vor Weihnachten in der Hauptschule und in der Kirche verteilen ließ.
Ist es nicht eigenartig, wie gern wir Menschen uns etwas schenken lassen? Fragen Sie einmal Kinder, was ihnen zu Weihnachten am besten gefällt: die Geschenke!
Dabei haben wir oft schon längst vergessen, dass unsere Weihnachtsgeschenke ja eigentlich die "Kettenreaktion" auf das große Weihnachtsgeschenk Gottes sind, der uns in seinem Sohn den Erlöser geschenkt hat, der uns die Ewigkeit, den Himmel, das Glück ohne Maßen und Ende beim Herrgott wieder zugänglich gemacht hat.
Doch noch einmal: Wir lassen uns gerne beschenken! Es wäre aber Schade, wenn wir uns diese Freude am Schenken nur zu den klassischen Gelegenheiten einfallen lassen würden: Weihnachten, Geburt- und Namenstag, Jubiläumsanlaß, Firmung, Hochzeit, usw., es kommt eine schöne Menge zusammen!
Dabei stellen wir fest, dass wir vor lauter Wohlstand oft gar nicht wissen, was wir jemandem schenken sollen, wo wir eh schon (fast) alles haben.
"Wer gut schmiert, der gut fährt!" heißt ein altes Sprichwort.
Hier finden Sie also "die Geschenke, die nichts kosten", die aber imstande sind, unser Zusammenleben kolossal zu erleichtern und reibungsloser zu machen:
* Ein freundliches Gesicht und ein frohes Lächeln für alle, die sich mit uns im Alltag abquelen.
* Eine behutsame Zurückhaltung, wenn andere Fehler machen, die uns auch passieren könnten.
* Ein Wort der Anerkennung auch für die kleine Leistung, die der Nebenmann erbringt.
* Ein Lob für die Kinder, die sonst nur gegängelt werden.
* Ein Zuhören für den, der traurig ist.
* Ein Maß an Geduld für die Lästigen und Zudringlichen.
* Ein ehrliches Bekennen des begangenen Unrechts.
* Ein Zugeständnis der eigenen Schwächen.
Alsdann: "Wer schnell gibt, gibt doppelt!"
Wieder so ein "frommer" Spruch! Aber es ist etwas dran.
Unser neues Jahr hat schon lange angefangen. Versuchen wir, es schöner und besser zu machen mit den Geschenken, die nichts kosten!
Freundlichen Gruß
Ihr Pfarrer Ernst Blömeke
mariaherz - 1. Feb, 00:00